Pfleg mich weg!

20.12.2022
Foto: Kmpzzz/Shutterstock.com

Makellose Haut lässt sich meist nicht durch eine einzige Behandlung im Institut erreichen. Es bedarf einer Langzeitpflege. In unserer Serie erklären Dermatologen und Ästhetisch-Plastische Chirurgen, welche Pflegewirkstoffe Makel der Haut beseitigen.

Ein Kurzüberblick:

Was ist ein Pruritus?

Unter einem Pruritus verstehen Mediziner einen Juckreiz der Haut, der durch Kratzen meist kurzfristig gelindert wird. Oftmals wird er durch Ausschläge begleitet, aber in einigen Fällen bleibt das Hautbild unverändert. Die Ursachen sind vielfältig. Neben Insektenstichen gelten auch Allergien oder Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte als häufige Auslöser. Es handelt sich bei Pruritus nicht um eine eigenständige Krankheit, sondern um ein Symptom mit unterschiedlichen Ursachen. Bei lang anhaltendem Juckreiz sollten Betroffene deshalb einen Arzt aufsuchen.

„Es handelt sich bei Pruritus nicht um eine eigenständige Krankheit, sondern um ein Symptom mit unterschiedlichen Ursachen."

Was sind die häufigsten Ursachen eines Pruritus?

Besonders häufig geht chronischer Juckreiz mit Ausschlägen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte einher. Oftmals spielen Allergene, beispielsweise aus Kuhmilch, Hühnereiern oder auch Pollen, eine große Rolle bei der Entstehung dieser Hautausschläge. Aber auch Umweltfaktoren wie Pestizide oder Amalgamfüllungen führen inzwischen bei vielen Betroffenen zu chronisch-entzündlichen Hautkrankheiten. Auch eine Störung der Darmflora kann die Entstehung von juckenden Hautausschlägen begünstigen, denn das Mikrobiom im Darm ist sehr eng mit dem Immunsystem verbunden. Gerät es aus der Balance, wird die Schutzfunktion der Haut herabgesetzt.

Wie lässt sich der Juckreiz behandeln?

Um das Symptom – also das Jucken – zu behandeln, eignen sich kühlende Cremes oder Umschläge mit grünem Tee oder Cystustee. Doch damit ist es nicht getan: Auch die Ursachen müssen identifiziert und anschließend individuell behandelt werden. Bei einer zugrunde liegenden Lebensmittelallergie stellen Betroffene beispielsweise ihre Ernährung um. In den meisten Fällen sollten sie auch ihre Kosmetika wechseln, denn in vielen Cremes und Duschgelen befinden sich Phthalate sowie Duft- und Konservierungsstoffe, auf die die Haut vieler Menschen sensibel reagiert.

Foto: Autor

Univ.-Doz. Dr. John Ionescu

Der Autor ist Gründer und wissenschaftlicher Leiter der Spezialklinik Neukirchen.

www.spezialklinik-neukirchen.de

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