Natürlich entgiften

Detox im Spa – Früher wurde gefastet, heute ist Detoxing angesagt – Kunden wollen ihren Körper entschlacken und von Toxinen befreien. Welche Rolle Ernährung und Social Media dabei spielen und was für körperliche Auswirkungen eine Detoxbehandlung bei Kunden auslösen kann, erklärt Spa-Manager Cledyson N. Da Silva.

Ganzheitliches Programm
Auch die Ernährung sollte beim Detoxing keinesfalls vernachlässigt werden. Für einen Kickstart muss konsequent auf Genussmittel wie Alkohol, Nikotin und Koffein verzichtet werden. Gleichzeitig sind tierisches Eiweiß, Weißmehl, Zucker und verarbeitete Speisen gegen frische, pflanzliche und somit basische Lebensmittel zu tauschen. Manche Kuren verzichten sogar komplett auf feste Nahrung. Das entlastet die Verdauung und regt Stoffwechsel sowie Fettverbrennung an. Um die Säuren und Toxine schnellstmöglich aus dem Körper zu leiten, ist ausreichende Flüssigkeit unerlässlich. Zwei bis drei Liter kohlensäurearmes, natürliches Wasser sollten es pro Tag mindestens sein. Auch gut: spezielle Kräuterteemischungen, die, mit Brennnessel, Ingwer und Koriander angereichert, zusätzlich entwässernd wirken. Eine gewöhnliche Detoxkur dauert in der Regel ein bis drei Wochen.

Wer seinen Kunden in Sachen Ernährung professionelle Hilfe anbieten möchte, setzt auf das sogenannte Metabolic Coaching. Als Grundlage hierfür dient eine 30-minütige Stoffwechselanalyse, die mithilfe einer Atemluftmessung durchgeführt wird. Anhand der unmittelbar ausgewerteten Ergebnisse kann gemeinsam ein individuelles Programm inklusive Ernährungsplan, sportlichen Aktivitäten sowie stoffwechselunterstützenden Maßnahmen erarbeitet werden. Gerade für Institute, die bereits Pilates- oder Yogastunden anbieten, ist eine solche Ernährungs- und Sportberatung ideal.

Digitale Entgiftung
Derzeit hoch im Kurs stehen Detoxkuren, die den temporären Verzicht auf digitale Medien und elektronische Technologien aller Art beinhalten. Angefangen von E-Mails bis hin zum Austausch in den sozialen Netzwerken sind etwa 77 Prozent aller Berufstätigen heute auch nach Dienstschluss ununterbrochen erreichbar, Tendenz steigend. Das Resultat: Die zunehmende Digitalisierung führt zu einer fortschreitenden Verschmelzung von Privat- und Arbeitsleben. Digitales Burn-out mit Erschöpfungserscheinungen, Konzentrationsschwäche und einem deutlichen Leistungsabfall ist die Folge. Hinzu kommen orthopädische Beschwerden, die sich in Form von Nacken- und Schulterschmerzen sowie Verspannungen äußern können. Beim Entzug soll man sich für einen bestimmten Zeitraum von der digitalen Welt vollständig verabschieden. Der vorübergehende Verzicht hilft dabei, die körpereigenen Akkus wieder aufzuladen und so langfristig die Leistungsfähigkeit zu steigern.

Körperliche Auswirkungen
Gerade in den ersten drei bis fünf Tagen kann es bei einer Detoxkur zu Entgiftungserscheinungen kommen. Viele Kundinnen leiden daher unter verschiedensten Nebenwirkungen, angefangen von Kopfschmerzen über Übelkeit bis hin zu einem gesteigerten Kälteempfinden. Nicht selten kommt es während dieser Zeit zu einem Abbruch der Kur. Ist die erste Phase allerdings erst mal überwunden, reduziert sich auch im Körper die Produktion des Stresshormons Kortison. Das lässt sich dann auch am Gemütszustand der Kunden feststellen. Sie blühen auf und erfreuen sich der ersten positiven Resultate, die womöglich sogar mit einer Gewichtsabnahme von ein bis zwei Kilos einhergehen. Kommt es trotzdem zu kritischen Situationen im Institut, ist von den behandelnden Therapeuten Professionalität, Souveränität und Gelassenheit gefragt.

Cledyson N. Da Silva
Der ausgebildete Therapeut ist Spa-Manager des AIYASHA medical spa in München, das an das renommierte Haut- und Laserzentrum an der Oper angegliedert ist. www.aiyasha-spa.de

Weitere Informationen erhalten Sie im Artikel „Natürlich entgiften" (BEAUTY FORUM 03/2017, ab Seite 104).