Makel mit Make-up verschwinden lassen

29.11.2017
So wenig wie möglich, so viel wie nötig, lautet die Regel beim Auftragen kaschierender Produkte. Foto: Carena Zuleger

Grundierungen und Foundations sind heute leicht, ausgleichend und ersetzen bei der richtigen Farbauswahl die Camouflage, die bei Pigmentflecken und Ähnlichem verwendet wird. Bei der Produktauswahl ist der Farbkreis ein wichtiges Hilfsmittel. In der Visagistik wird vieles mit Komplementärfarben (Farben, die im Farbkreis gegenüberliegen) neutralisiert oder intensiviert. Es gibt drei komplementäre Farbenpaare: Rot/Grün, Gelb/Lila und Blau/Orange. Generell gilt: Gegenfarbe auf Gegenfarbe neutralisiert sich, Gegenfarbe neben Gegenfarbe intensiviert sich. Dieses Wissen erleichtert uns das Abdecken von z. B. Rötungen, Pigmentstörungen etc.

Perfekte Basis schaffen

Eine gut vorbereitete Haut ist die Basis. Ein Peeling mildert raue Hautstellen und entfernt Hornschüppchen. Danach Tages-, Augen- und Lippenpflege auftragen. Ein Primer oder eine Make-up Base wirken wie ein Weichzeichner und mildern Poren, Fältchen und Unebenheiten. Das Make-up hält außerdem besser und länger.

Der erste Schritt zu einer gleichmäßigen Grundierung ist die richtige Farbauswahl. Die Foundation sollte mit dem Teint verschmelzen und keinerlei Ränder oder Flecken hinterlassen. Für das Testen der Farbe eignet sich am besten der Rand des Kieferknochens. Das Produkt wird an das Dekolleté und den Hals angeglichen.

Die Grundierung mindert jetzt bereits Rötungen, Pigmentstörungen und andere farbliche Unregelmäßigkeiten. Falls der Teint noch nicht gleichmäßig genug ist, kann man punktuell spezielle Neutralizer, Concealer oder Abdeckcremes auftupfen und einarbeiten. Rötungen lassen sich mit einer grünlichen Nuance neutralisieren, Pigmentstörungen mit einer kühlen/rosigen Nuance.

Bei Augenschatten gilt: Je dunkler die Schatten, desto gelblicher der Concealer. Camouflage ist nur bei Feuermalen, Vitiligo, und Narben nötig.

Strahlender Blick

Müde Augen, tiefe Augenschatten und Schlupflider lassen sich mit ein paar Tricks kaschieren. Bereits die Farbauswahl des Lidschattens oder des Kajals entscheidet, ob ein Auge strahlt oder nicht. Auch hier ist der Farbkreis bzw. die Komplementärfarbe gefragt. Ein Lidschatten in Nachtblau oder Graulila lässt braune Augen besonders strahlen. Weißer oder hautfarbener Kajal im inneren unteren Augenlid lässt müde Augen wieder frischer aussehen.

Professionell abschattierte Schlupflider sind den Kunden meist farblich zu auffällig und zu aufwendig. Mit einer einfachen Unterrandbetonung setzt man den Schwerpunkt auf den unteren Wimpernrand und lenkt so vom Schlupflid ab. Die oberen Wimpern werden stark getuscht und so das Auge optisch geöffnet.

Tiefe Augenschatten lassen sich mit einem gelblichen Concealer kaschieren. Damit sich dieser nicht in die Augenfältchen absetzt, ist es wichtig, wenig Produkt zu verwenden und mit einem Concealerpinsel zu arbeiten. Bei Tränensäcken eignet sich heller Concealer nicht, da helle Nuancen immer hervortreten. Das wäre hier kontraproduktiv.

Schöne, volle Lippen

Die Auswahl der Lippenfarbe ist so individuell wie die Kundin selbst. Bei trockenen Lippen sehen cremige Lippenstifte am besten aus. Pearleffekt würde jede einzelne Unebenheit auf den Lippen noch betonen. Auch eine sehr schöne Technik ist es, die Lippen mit einem Lipliner zu umranden, diesen zur Lippenmitte hin abszusoften und einen Pflegestift darüberzugeben.

Bei herabhängenden Mundwinkeln sollte man den Bereich in den Winkeln gut mit Concealer aufhellen und den Lipliner oder Lippenstift nicht bis in die Mundwinkel ziehen. Bei unschönen Lippenfältchen am oberen Lippenrand empfiehlt es sich, einen hautfarbenen Liner oder hellen Concealer um die Linien zu ziehen und sanft zu verblenden. Keine zu intensiven Farben für das Lippen-Make-up verwenden.

Carena Zuleger – Die Autorin ist Visagistin und Marketingexpertin. Sie leitet eine Kosmetikakademie sowie ein eigenes Beautyinstitut in München. Sie ist als Fachautorin, TV-Expertin und Moderatorin gefragt.

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