Schnelle Schönmacher – Morgens den Wecker überhört, zwischen zwei Terminen noch mal ein „Fresh-up“ oder zeitsparende Beauty-Treatments nach Feierabend – es gibt viele Momente, in denen wir auf effektive und vor allem schnell wirksame Beauty-Produkte und -Anwendungen zurückgreifen. Welche Wirkstoffe und Präparate halten ihre Versprechen von zeitsparenden Effekten, und welche Anwendungen sorgen wirklich für den „Hallo-Wach-Effekt“?
Schnelle Beauty-Anwendungen stehen grundsätzlich im Gegensatz zu den von der Physiologie der Haut ausgehenden langfristig geplanten dermatologischen Pflegekonzepten für eine gesunde Haut.
Nur wenige Inhaltsstoffe und Anwendungen sind überhaupt in der Lage, einen „Sofort-Effekt“ zu erzielen und schnell zumindest die optische Erscheinung der Haut zu optimieren. In einem stressigen Alltag mit vielen beruflichen und privaten Verpflichtungen stehen aber genau diese schnellen Schönmacher immer häufiger im Fokus.
Auch die Angebote im Kosmetikinstitut verändern sich dahin gehend: Getreu dem Motto „Zeit ist Geld“ werden vermehrt auch professionelle Behandlungen angeboten, bei denen sich Wirksamkeit und Zeitersparnis nicht ausschließen. Ganz im Gegenteil – zeitlich komprimierte Behandlungen können mit der gezielten Kombination von Produkten und apparativen Verfahren sehr effektvoll sein und definierte Behandlungsziele erreichen. Neben zeitsparenden Treatments im Institut ist aber vor allem im Homecare-Bereich die Nachfrage nach Quick-Beauty-Produkten groß.
Quick Cleansing
Auch wenn es schnell gehen muss – die Reinigung der Haut ist ein Muss und bietet immer die Basis für eine gesunde Haut und die Vorbereitung und Aufnahmefähigkeit für die nachfolgenden Wirkstoffe und Produkte. Reinigungstücher bieten hier weder eine zeitsparende noch eine effektive Alternative, denn ihre Reinigungsleistung ist in den meisten Fällen unbefriedigend.
Wer aber keine Zeit mit der Intensivreinigung bzw. dem Peeling der Haut verbringen möchte, greift idealerweise auf Reinigungsprodukte zurück, die bereits exfolierende/keratolytische Inhaltsstoffe enthalten. Hier eignen sich einerseits Wirkstoffe aus dem Bereich „chemical Peeling“ wie Glycol- und Salizylsäure, aber auch biologische Peeling-Substanzen wie Enzyme aus der Papaya (Papain).
Die Reinigungsprodukte sorgen so für einen Zwei-in-eins-Effekt: Sie bieten die gewohnte reinigende Wirkung und haben durch die enthaltenen keratolytischen Inhaltsstoffe einen „Peeling-Effekt“, der die abgestorbenen Hautschüppchen entfernt, die Hauterneuerung anregt und für ein ebenmäßigeres Hautbild sorgt. Gerade unreine, aktivierungsbedürftig und überverhornte Haut profitiert von diesen säure- und enzymhaltigen Reinigungsprodukten. Ein zusätzliches mechanisches Peeling für zu Hause ist so nur noch in seltenen Fällen notwendig.
Pflegen, aber bitte zügig!
Ohne Pflege aus dem Haus zu gehen, ist keine Option. Stattdessen sind Tagespflegeprodukte, die Pflege, Tönung und UV-Schutz miteinander vereinen, wahre Zeitsparer.
Getönte Pflegeprodukte mit mikroverkapselten Pigmenten sind ideal, da sie sich individuell dem Hautton anpassen, Rötungen kaschieren und den Teint ebenmäßiger scheinen lassen. Bei Hautbildern, die zu Rosacea, Couperose oder anderen Irritationen neigen, sind grün verkapselte Pigmente zielbringend.
Nach dem Komplementärfarben-Prinzip (grün neutralisiert rot) lassen sie Hautrötungen optisch verschwinden. Die Mikrokügelchen brechen durch die Reibung beim Verteilen auf der Haut auf und es entwickelt sich eine leichte Tönung. Eine zusätzliche Foundation/ein Make-up ist damit nicht mehr notwendig. Bei Bedarf kann ein wenig Puder, Blush oder Bronzer aufgetragen werden und das Finish lässt sich über den Tag verteilt immer wieder auffrischen.
Auch für die Nachtpflege gilt: Durch die intelligente Kombination von Wirkstoffen lassen sich effektive Ergebnisse erzielen, sodass die Haut am nächsten Morgen strahlen kann. Multitalent-Wirkstoffe wie Retinol und Alphahydroxy-Säuren haben nicht nur eine keratolytische Wirkung, sondern sorgen insgesamt für ein homogeneres und „aufgeräumtes“ Hautbild. Gepaart mit zellschützenden und reparierenden Inhaltsstoffen wie Polyphenolen (zum Beispiel aus dem Olivenblattextrakt), Vitaminen (C und E) oder Ectoin wird die Haut auf Zellebene restrukturiert, erneuert und geschützt.
Aapparative Verfahren
Dass apparative Verfahren die Effektivität von dermatologisch-kosmetischen Anwendungen steigern, ist längst kein Geheimnis mehr.
Sie sind aber auch wahre Zeitsparer und können sowohl in der Kabine als auch bei der Pflege zu Hause gezielt eingesetzt werden, wenn es mal schnell gehen muss. Vor allem die Nutzung des Ultraschallgerätes ist besonders sinnvoll, wenn Wirkstoffe und Produkte gezielt in die Haut geschleust werden sollen.
Ein Beispiel: Die Applikationszeit einer Aloe-vera- oder Enzymmaske lässt sich um fast die Hälfte reduzieren, wenn sie, statt sie einfach auf der Haut ruhen zu lassen, mit Ultraschall eingeschleust wird. Gleichzeitig werden die weiteren positiven Effekte von Ultraschall für die Haut genutzt: biochemische, thermische und mechanische Wirkung. Voraussetzung bei der Anwendung von apparativen Geräten zu Hause ist, dass die Sicherheit in der Anwendung und die Gesundheit der Haut gewährleistet sind. Geräte, die bestimmten Qualitätskriterien nicht entsprechen und nicht für die Heim, sondern für medizinische Anwendungen gedacht sind, gehören nicht in die Hände von Endverbrauchern. Eine Einweisung in die Nutzung der Geräte erfolgt idealerweise direkt im Kosmetikinstitut.
Schnelle Helfer für unterwegs
Zwischen zwei Terminen benötigt die Haut manchmal noch ein wenig Aufmerksamkeit, um wieder zum Strahlen erweckt zu werden: Neben den obligatorischen Begleitern wie Lippenbalsam und einer Augenpflege (Augencremes eignen sich übrigens sehr häufig auch ideal als Lippenpflege), können glättende Seren mit beispielsweise Oligopeptiden aus Hibiskussamen Mimikfältchen reduzieren. Solche „To-go-Ampullen“ verfeinern und straffen die Haut unmittelbar nach dem Auftragen und sind damit ideal für alle, die sich einen Soforteffekt für glattere Haut und mehr Frische wünschen.
Anna Tersteeg absolvierte ihr Studium der Kosmetologie an der Universität Osnabrück. Sie ist zudem staatlich geprüfte Kosmetikerin. Bei Medicos Kosmetik leitet die Hautexpertin den Bereich Schulungen und Seminare für die Marke Aesthetico.
