Kurzurlaub: Badezusätze und ihre Wirkung

28.10.2015
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Wenn es draußen kälter wird, steigt die Lust, sich im warmen Badewasser aufzuwärmen. Die verschiedenen Badezusätze steigern dabei das Wohlbefinden und können je nach Wahl entstressend und beruhigend, anregend oder intensiv pflegend wirken.

In der Wanne entspannen - einfach herrlich! Ein paar wichtige Dinge sollten beim Baden jedoch stets beachtet werden: Die Temperatur sollte weder zu niedrig noch zu hoch sein. Optimal sind etwa 35 bis 38 Grad.
Und länger als 15-20 Minuten sollte der Spaß auch nicht dauern - Baden belastet den Kreislauf und ist deshalb bei Herz- und Kreislaufproblemen zu vermeiden. Außerdem sollte man nicht mit vollem Magen in die Wanne steigen.

Wie oft baden?

Eigentlich kann man jeden Tag ein Bad nehmen, sofern keine Hautprobleme bestehen. Allerdings verliert unsere Haut bei jedem Kontakt mit Wasser die wasserbindenden Substanzen wie z.B. Salze, Lipide und Aminosäuren. Das führt zu Spannungsgefühlen. Deshalb sollte auf eine Nachpflege nicht verzichtet werden! Allerdings gewöhnt sich die Haut auch an häufiges Baden. Sie produziert dann einfach selbst mehr Hautfette.

Wirkung auf den Organismus

Baden ist für viele Menschen ein Rückzug ins Private (Cocooning), fernab der hektischen Welt draußen. Dieser Effekt kann noch durch Badezusätze unterstützt werden. Sie sollten danach ausgewählt werden, ob sie eher eine beruhigende, anregende, rein pflegende oder sogar stoffwechselsteigernde Wirkung ausüben sollen.
Ätherische Öle wie z.B. Lavendel-, Melissen- oder Rosenöl lassen zur Ruhe kommen, während Wacholder-, Fichtennadel- oder Rosmarinöl aktivieren. Hautpflegende Wirkung entfalten z.B. Milch-, Sahne-, Molke und Honigbäder.
Bei Bädern wird eine Einteilung nach Halb-, Dreiviertel- und Vollbad vorgenommen. Beim Halbbad erreicht der Wasserspiegel Taillenhöhe, beim Dreiviertelbad halbe Brustkorbhöhe und beim Vollbad die Höhe des Halsansatzes. Allgemein kann man sagen, dass sich durch warme Wannenbäder Stress, schlechte Stimmung und Muskelverspannungen und -verhärtungen auflösen können.

Badezusätze

Je nachdem, ob ein Badezusatz eher schäumen und reinigen oder der reinen Hautpflege und dem Wohlgefühl dienen soll, variieren die Inhaltsstoffe erheblich. Schaumbäder beinhalten einen hohen Anteil an Tensiden (waschaktiven Substanzen). Diese verändern die Oberflächenspannung des Wassers, lösen damit Fett und Schmutzpartikel von der Haut und lassen Schaum entstehen. Tenside können allerdings auch die Haut entfetten und austrocknen. Deswegen enthalten viele Produkte zusätzlich Rückfetter und Pflegestoffe.

Weit verbreitete synthetische Tenside sind u.a. Sodium Lauryl Sulfate, Sodium Lauryl Sulfonate und Sodium Laureth Sulfate. Diese können allerdings auch zu Allergien führen. Natürliche Tenside auf Grundlage von tierischen und pflanzlichen Fetten oder Zucker sind oft verträglicher und sanfter zu Haut.
Schaumbäder machen aber generell Spaß und der auf dem Wasser schwimmende Schaum hält das Wasser warm. Der Pflegeeffekt von Schaumbädern ist jedoch eher gering. Hier ist eine Hautnachpflege notwendig.
Badeöle zeichnen sich durch sehr hohe Lipidanteile (z.B. mit Sojabohnen-, Sonnenblumen- oder Mandelöl, aber leider auch oft mit Paraffinöl) aus. Damit sich diese Öle gleichmäßig im Wasser verteilen, werden ihnen Emulgatoren zugesetzt. Badeöle sind besonders für trockene Haut zu empfehlen. Durch die Emulgatoren haben sie einen nur leicht reinigenden Effekt. Sie schäumen nicht.

Medizinische Badezusätze
mit hohen Anteilen an ätherischen Ölen werden gern z.B. bei Erkältungen, Muskelschmerzen oder Stress gewählt. In der Regel sind auch diesen Bädern Tenside/Emulgatoren in geringer Konzentration zugesetzt, um eine gute Verteilung der enthaltenen Öle im Badewasser zu ermöglichen.

Kräuterbäder mit reinen Kräutern werden oft mit Teekräutern wie z.B. Kamille, Melisse und Lindenblüten zubereitet. Die Kräuter hierfür könnten selbst frisch gesammelt werden (auch junge Fichtennadeln eignen sich bestens für ein Bad!), um daraus mit 1 l heißem Wasser einen Absud herzustellen (Ziehzeit ca. 10-15 Minuten). Dieser kommt dann in das warme Badewasser.

Salz- und Solebäder tun besonders gut bei Hauterkrankungen, Rheuma, Frauenleiden, geschwächtem Immunsystem und bei Erkältungen. Das Angebot an kombinierten Badezusätzen aus Meersalz mit ätherischen Ölen ist sehr groß. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Perlen, Bomben, Pralinen
Hier handelt es sich um fantasievolle Variationen von Badezusätzen. Perlen, Kugeln oder Fantasieformen sind mit einer öligen Flüssigkeit gefüllt, die aus Emulgatoren, Lipiden, Parfüm- und Farbstoffen besteht. Die Hülle ist aus wasserlöslicher Gelatine und/oder Glycerin und löst sich im Badewasser langsam auf. Badekugeln, -bomben und -tabs lösen sich durch zugefügte Backtriebmittel beim Baden mehr oder weniger spektakulär sprudelnd auf.
Badepralinen sind praktisch Badeöle in fester Form, die auf pflanzliche feste Fette, wie Sheabutter und Kakaobutter aufgebaut sind. Auch sie lösen sich langsam im warmen Badewasser auf. Man kann sich allerdings während des Badens auch damit abreiben.

Baderitual im Kosmetikinstitut

Ein Baderitual im Institut soll in erster Linie nicht der Hautreinigung dienen, sondern je nach Kundenwunsch der Entspannung, Anregung oder verwöhnenden Hautpflege. Aus diesem Grund ist zuvor ein reinigender Duschgang sinnvoll. Noch besser ist ein vorheriges Körperpeeling oder eine Trockenbürstenmassage, mit der abgestorbene Hautschüppchen gelöst werden. Pflegende Inhaltsstoffe aus dem Badezusatz können dann später auch besser von der Haut aufgenommen werden.

Während der Badezeit kann auch eine Gesichtsmaske aufgetragen werden. In diesem Fall sollte zuvor eine Gesichtsreinigung durchgeführt werden. Der Baderaum sollte mollig warm vorgewärmt sein.
Dimmen Sie während des Baderituals das Licht oder stellen Sie Kerzen auf. Sie können dazu auch einen warmen Kräutertee oder einen Fruchtcocktail anbieten. Zusätzlich können Sie im Hintergrund Entspannungsmusik oder die Lieblings-CD Ihrer Kundin abspielen.

Wärmen Sie, wenn möglich, das Badehandtuch auf der Heizung vor, bevor die Kundin aus der Wanne steigt. Nach einem heißen Bad sollten Sie auf den Kreislauf achten: Lassen Sie die Kundin langsam aufstehen und aus der Wanne steigen. Idealerweise brausen Sie vorher kurz die Unterschenkel und Füße der Kundin kühl ab. So können Sie vermeiden, dass der Blutdruck zu weit abfällt oder gar ein Kreislaufkollaps droht.

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