Gewissermaßen atmen Poren tatsächlich. Denn Wissenschaftler haben herausgefunden, dass ein kleiner Anteil unserer Sauerstoffversorgung über die Haut und ihre winzig kleinen Öffnungen, die Poren, erfolgt. Diese auch als „Hautatmung“ bezeichnete Diffusion von Atemgasen wie Sauerstoff und Kohlendioxid erreicht jedoch gerade einmal die obersten 0,5 Millimeter der menschlichen Haut. Sie macht damit noch nicht einmal ein Prozent (ca. 0,4%) unserer gesamten Atmung aus. Der weitaus größte Teil der Sauerstoffversorgung unseres Körpers und damit auch der Haut erfolgt über die Lungenatmung und die Verteilung über das Blut.&nb
Geeignete Pflege verwenden
Der Sauerstoffgewinn über die Haut ist also eher vernachlässigbar. Und dennoch: Durch die Produktion von Schweiß, Talg und anderen Substanzen haben Haut und Poren grundsätzlich die Aufgabe, den Wasser- und Wärmehaushalt unseres Körpers zu regulieren sowie die Haut vor dem Austrocknen zu schützen. Wenn Hautärzte also immer wieder betonen, dass Haut und Poren „atmen“ müssen, befürchten sie meist weniger eine schlechte Sauerstoffversorgung, sondern meinen eher, dass Make-up, Kosmetikprodukte und Schmutzauflagerungen auf der Haut die Poren „verstopfen“ und Hautprobleme verursachen könnten. Oft beobachte ich, dass auch zu viel oder eine ungeeignete Pflege Poren verstopft und Hautprobleme auftreten lässt.
Gerade wer beispielsweise zu fettiger oder Mischhaut neigt, sollte auf leichte und eher hydratisierende statt fettreiche Pflegeprodukte wie ein Gel oder ein Serum umstellen und unbedingt ein geeignetes Make-up verwenden. Für das Extra an Pflege empfehle ich gerne regelmäßige Peelings wie zum Beispiel das Jet-Peel-Verfahren. Hierbei wird die Haut ähnlich wie mit einem Hochdruckreiniger mithilfe eines Gemisches aus Sauerstoff und Wasser gereinigt, gleichzeitig werden die Durchblutung angeregt und abgestorbene Hautzellen abgetragen.
Dr. Anja Swoboda | Die Expertin ist Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten im Münchener Haut- und Laserzentrum an der Oper.