Haarentfernungsmethoden im Vergleich

14.09.2020
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Haarentfernungsmethoden gibt es viele. Wir zeigen Ihnen hier die vier verbreitetsten Methoden fürs Institut und zu Hause mit ihren Vor- und Nachteilen.


Der Wunsch nach glatter und haarfreier Haut besteht schon lange, nur die Techniken haben sich weiterentwickelt. Doch wie effektiv sind sie? Hier finden Sie einen Vergleich der vier beliebtesten Methoden.

1. Nass- und Trockenrasur: Der Klassiker für schnelle Ergebnisse.

Vorteile: Wohl keine andere Haarentfernungsmethode wird so häufig angewendet wie die Rasur. Kein Wunder, denn schneller, praktischer und günstiger geht es nicht: Rasierschaum oder -gel auftragen, damit der Rasierer leichter über die Haut gleitet und Reizungen vermieden werden. Kurz wirken lassen, bis sich die Haare aufstellen, und mit einem Einweg- oder besser noch einem hochwertigen Gelrasierer entgegen der Haarwuchsrichtung ziehen, um die Haare direkt an der Hautoberfläche zu kappen. Für die Trockenrasur sollte ein elektrischer Rasierer verwendet werden. Richtig angewendet erzielt Rasieren schnelle Ergebnisse und glatte Haut ohne großen Aufwand. Außerdem ist es schmerzfrei, solange man sich nicht schneidet.

Nachteile: Der Effekt hält nicht lange an. Je nach Haut- und Haarbeschaffenheit sind bereits nach wenigen Stunden erste Stoppeln spür- und sichtbar. Wer es glatt mag, muss also meist täglich rasieren.
Ein weiterer Nachteil der Trockenrasur ist, dass die Klingen des Rasierers die Haut reizen oder sogar verletzen können, sodass Pickel, Rötungen und Juckreiz (Rasurbrand) entstehen.
Zudem besteht bei mehrfach benutzten Klingen eine Entzündungsgefahr, da die darauf verbliebenen Hautschüppchen und Haare im feucht-warmen Badezimmer einen Nährboden für Bakterien bieten. Für optimale Hygiene müsste die Klinge jedes Mal gewechselt werden, was jedoch auf Dauer teuer werden kann.

2. Enthaarungscreme: Nur für unempfindliche Haut.

Vorteile: Enthaarungspräparate für den Hausgebrauch gibt es meist als Creme, Lotion oder Schaum zu kaufen. Die Handhabung ist unkompliziert und zeitsparend. Zur Haarentfernung wird das Präparat großzügig auf die entsprechenden Partien aufgetragen und nach ein paar Minuten Einwirkzeit mit einem Spatel entfernt oder abgewaschen. Vorteil der Methode ist, dass sie absolut schmerzfrei ist.
Ein auf Schwefel basierender Wirkstoff – meist Thioglykolsäure – zerstört die Keratin-Struktur der Haare, sodass sie sich unter der Hautoberfläche aus ihren Follikeln lösen. Dadurch machen sich Stoppeln je nach Haarwachstum erst nach einigen Tagen bemerkbar.

Nachteile: Da die Cremes allerdings auf aggressiven alkalischen Wirkstoffen basieren, können sie bei Menschen mit empfindlicher Haut Rötungen, Ausschlag, Juckreiz oder sogar allergische Reaktionen auslösen. Außerdem werden oft künstliche Duftstoffe eingesetzt, um den unangenehmen Geruch der Chemikalien zu überdecken. Deswegen 24 Stunden vor der ersten Anwendung an einer kleinen Hautstelle testen, ob die Creme verträglich ist.
Vorsicht: Grundsätzlich können Enthaarungscremes nahezu am ganzen Körper angewendet werden. Bei der Anwendung muss jedoch unbedingt auf die Herstellerangaben geachtet werden. Bleibt die Creme zu kurz auf der Haut, werden nicht alle Härchen entfernt. Eine zu lange Einwirkdauer kann zu Hautreizungen führen.
Vorsicht ist auch im Gesicht und im Intimbereich geboten! Auch hier unbedingt auf die individuellen Produkthinweise achten, die Creme von Schleimhäuten fernhalten und möglichst nur auf gesunder Haut anwenden.

3. Waxing mit Warmwachs: Für langanhaltend glatte Haut.

Eine traditionelle, seit vielen Jahrhunderten erfolgreiche Methode ist Waxing ohne Vliesstreifen. Dabei wird etwas über Körpertemperatur erwärmtes Wachs mit einem Spatel aufgetragen und nach dem Abkühlen vollständig gegen die Haarwuchsrichtung wieder abgezogen, damit die Haare nicht einfach nur abbrechen. Warmwachs ist gründlicher als gebrauchsfertige Kaltwachsstreifen, weil es selbst feinste Härchen umschließt und die Entfernung samt Haarzwiebel erleichtert. Die Wärme öffnet die Poren und macht die Behandlung weniger schmerzhaft.
Vorteile: Seidig glatte Haut bis zu vier Wochen – und das ist an sämtlichen Körperstellen möglich. Nach dem ersten Waxing wachsen die Haare weicher nach und werden bei regelmäßiger Anwendung sogar weniger.
Leichte Rötungen nach dem Waxing sind übrigens normal, und meist beruhigt sich die Haut nach wenigen Stunden wieder oder kann mit passender Pflege unterstützt werden.
Regelmäßige Peelings beugen eingewachsenen Haaren vor. Es empfiehlt sich, die Behandlung in einem professionellen Waxing-Institut durchzuführen. Das ist zum einen sicherer und hygienischer, andererseits beherrschen die Profis ihr Handwerk perfekt und reduzieren Schmerz und Reizungen auf ein Minimum.

4. Sugaring: Haarentfernung mit ­Zucker.

Sugaring ist eine uralte Methode aus Ägypten und setzt auf natürliche Haarentfernung. Mithilfe einer Zuckerpaste, die aus Zucker, Wasser und Zitronensaft besteht, werden die Haare umschlossen und mit einem kräftigen Ruck samt Wurzel ausgerissen. Vorteile:□ Bei professioneller und sorgfältiger Durchführung bleibt die Haut je nach Haarwuchs bis zu einem Monat glatt. Da die Haare in Wuchsrichtung ausgerissen werden, gilt die Methode als schonend und gründlich. Dank der rein natürlichen Inhaltsstoffe ist sie außerdem für sensible Hauttypen und Allergiker geeignet.
Wird die Methode regelmäßig angewendet, wachsen die Haare wie beim Waxing weniger stark nach, wodurch auch die Schmerzen von Mal zu Mal geringer werden.
Nachteile: Schmerzfrei ist Sugaring nicht: Da stets nur eine kleine Hautpartie behandelt werden kann, nimmt die Prozedur viel Zeit in Anspruch.
Um alle Haare zu erfassen, muss die Zuckermasse immer wieder auf die Haut gedrückt und abgezogen werden. Da sie nur leicht erwärmt und bei Körpertemperatur weich geknetet wird, öffnen sich die Poren nicht und das Abziehen kann je nach individuellem Empfinden unangenehm sein oder Schmerzen verursachen.

Pia Winkler
Die Autorin ist ausgebildete Kosmetikerin, erfahrene Depiladora und leitet seit 2018 das unternehmenseigene Schulungszentrum für die Inhouse-Ausbildung von Mitarbeitern von „Wax in the City“.

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