Entstehung und Behandlung von Makeln

28.11.2017
Foto: Timonina/Shutterstock.com

Ein Makel (oder auch Schandfleck) ist definiert als eine Unreinheit oder etwas von der Norm Abweichendes, das einem anhaftet. Zu den häufig wahrgenommenen Makeln gehören Pickel und Rötungen, Sommersprossen, Muttermale, Warzen, Pigmentstörungen, Narben sowie Augenringe.

Ursachen für Makel

Das Auftreten dieser Makel ist unter anderem abhängig vom Alter der Kunden. So sind im jugendlichen Alter häufig Pickel im Rahmen der Akne ein großes Problem, begleitet von der Angst, Narben zu entwickeln. Auch Sommersprossen werden in diesem Alter häufig als Makel entdeckt.

Bei Kunden im mittleren Alter stehen häufig hormonelle Pigmentstörungen, Narben, Augenringe sowie die Stewardessenkrankheit – eine meist durch falsche Pflege und zu früh begonnene Anti-Aging-Behandlungen ausgelöste Entzündung der Gesichtshaut. Mit zunehmendem Alter stehen dann warzige Hautveränderungen und flächig wachsende Pigmentierungen, aber ebenso Faltenbildung im Vordergrund. In allen Altersschichten sind neu aufgetretene, insbesondere dunkel pigmentierte Muttermale ein Grund zur Besorgnis.

Unreinheiten

Unreinheiten auf der Haut sind im jugendlichen Alter durch die Hormonumstellung in der Pubertät ausgelöst. Treten sie nach der Pubertät auf, sollte man neben der kosmetischen Behandlung eine Ursachensuche empfehlen. Hierzu gehört in erster Linie eine Analyse der angewandten Hautpflege, Untersuchungen des Hormonstatus, aber ebenso eine Bestimmung der Darmflora.

Eine gute medizinische Kosmetik ist hier neben der medizinischen Grundbehandlung eine wichtige Säule der Behandlung und sollte die Ausreinigung der Haut, Mikrodermabrasion oder eine Fruchtsäurebehandlung der Haut sowie eine altersgemäße antientzündliche und talgregulierende Pflege umfassen.

Sommersprossen

Die Ausbildung von Sommersprossen ist hauttypbedingt und tritt häufiger bei hellen Hauttypen, Typ I und II nach dem amerikanischen Dermatologen Fitzpatrick, als bei dunkleren auf. Hier ist guter und regelmäßiger Sonnenschutz zu empfehlen, von einer Entfernung der Sommersprossen insbesondere durch Laser ist aber dringend abzuraten.

Die mit zunehmendem Alter auftretenden seborrhoischen Keratosen, auch Alterswarzen genannt, erkennt man ­daran, dass sie häufig wie aufgeklebt auf der Haut erscheinen. Sind sie noch flach, klein und gleichmäßig pigmentiert, können sie von speziell geschulten Kos­me­ti­ke­rinnen mittels Kryotherapie entfernt werden. Größere und insbesondere unterschiedlich pigmentierte Warzen bedürfen vor der Therapie der medizinischen Abklärung.

Hyperpigmentierungen

Hyperpigmentierungen treten zumeist an den sonnenexponierten ­Arealen – Gesicht und Unterarmen – auf. Hormonelle Hyperpigmentierungen treten meist im Zusammenhang mit hormoneller Verhütung oder während/nach Schwangerschaften auf und betreffen häufig Frauen im gebährfähigen Alter. Lokalisiert sind diese Pigmentstörungen meist auf der Stirn, entlang den Wangenknochen und auf den Unterarmen.

Die kosmetische Behandlung sollte bei diesen Patienten vorsichtig durchgeführt werden. Neben bleichenden Inhaltsstoffen der Pflege sollte eine nicht zu stark reizende kosmetische Behandlung durchgeführt werden, um einer Ausbreitung durch Entzündungen vorzubeugen. Besonders wichtig für diese Kunden ist der regelmäßige Sonnenschutz, den sie möglichst ganzjährig durchführen sollten.

Bei Kunden über 50 Jahren mit neu aufgetretenen Hyperpigmentierungen im sonnenexponierten Bereich sollte die Kosmetikerin den Weg zum Arzt empfehlen.

Denn eine ärztliche Abklärung und gegebenenfalls eine Probenentnahme zur feingeweblichen Untersuchung sind ratsam, da hier nicht selten ein beginnender UV-induzierter schwarzer Hautkrebs vorliegt, den man operativ entfernen müsste.

Narben

Bei Narben unterscheiden wir wulstige oder erhabene von eingezogenen Narben. Diese können nach Verletzungen entstehen, viel häufiger sind es jedoch Überbleibsel der jugendlichen Akne. Diese Makel können kosmetisch mittels Mikrodermabrasion oder/und Microneedling, aber auch mit Fruchtsäurepeelings behandelt werden. Besonders erfolgreich sind diese gut kombinierbaren Methoden bei oberflächlichen Narben und bei feinen Falten. Sind die Narben sehr tief oder wulstig, sollten zusätzlich abtragende oder Fraxel-Lasertherapien oder tiefe Peelings (TCA, Phenol) zum Einsatz kommen. Beziehen Sie als Kosmetikerin hier immer auch die Lebensumstände des Kunden in die Behandlung ein. Hier profitieren die Kunden sehr von einer Kombination aus medizinischen und kosmetischen Behandlungen in der Vorbereitung, aber auch Nachbehandlung bei Lasertherapien.

Falten

Im Anti-Aging-Bereich ist eine gute Kooperation aus medizinischer und kosmetischer Behandlung sogar zwingend notwendig. Während im medizinischen Bereich zur Faltenbehandlung Botox, verschiedene Fillerbehandlungen, Vampirlifting mit Eigenblut, Fraxel-Lasertherapien, Fadenlifting, chirurgisches Lifting oder tiefe Peelings mit TCA oder Phenol zum Einsatz kommen, ist deren Erfolg ganz essenziell davon abhängig, dass die Kunden und Patienten begleitend eine konsequente und regelmäßige kosmetische Anti-Aging-Behandlung und abgestimmte Pflege zu Hause durchführen. Bei diesen Behandlungen ist eine gute und intensive Kooperation zwischen Kosmetik und Medizin wünschenswert.

Behandlung bei Hyperpigmentierung

Das oberflächliche pigmentierte Gewebe wird mit einem speziellen Gerät millimetergenau vereist und löst sich dann aus dem Zellverband. Es trocknet ein und fällt ab.

Ablauf:

1. Zuerst analysiert die Hautexpertin die individuellen Bedürfnisse. Im nächsten Schritt reinigt sie die Haut und bereitet sie auf die High-Tech-Behandlung vor.

2. Ein Peeling mit Peptiden löst die Verbindungen zwischen den abgestorbenen Hornzellen und schilfert die obersten Hautschüppchen ab.

3. Eine Peelingmaske verstärkt das Ablösen abgestorbener Hornzellen zusätzlich, bevor ein Tonic ölige Reste entfernt und desinfiziert.

4. In wenigen Sekunden vereist der feine Strahl des Vereisungsgeräts das oberflächliche pigmentierte Gewebe. Da die Haut jetzt leicht prickeln kann, wird ein Serum mit einem beruhigenden und intensiv regenerierenden Wirkstoff aufgetragen.

5. Den Abschluss bildet eine Repair Cream. Gleich nach der Behandlung erscheint der Fleck zunächst etwas dunkler.

6. An den Folgetagen bildet sich eine Kruste, die sich nach 10 bis 14 Tagen ablöst. Für ein optimales Ergebnis ist es wichtig, diese Kruste zu schützen, da sich darunter neue Haut bildet. Bis zum vollständigen Abheilen sollte die Sonne gemieden und ein Sonnenschutz mit SPF 50 aufgetragen werden. Gleich nach der Behandlung vereinbart die Kosmetikerin einen Kontrolltermin in 14 Tagen.

Empfehlung: Pro Fleck mehrere Sitzungen in 14–21-tägigen Intervallen. Dauer pro Sitzung: etwa 35 Minuten Preis: ab 60 Euro

Dr. med. Daniela Höller Obrigkeit Die Autorin ist Fachärztin für Dermatologie und Venerologie und behandelt in der Praxisklinik für Dermatologie in Aachen.

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