Botox? Brauch ich nicht!

Hautalterung können wir zwar nicht aufhalten, aber ein kleines bisschen hinauszögern können wir sie mit kosmetischen Behandlungen schon.

Seit 1992 ist Botox (Botulin, Botulinumtoxin) als synthetischer Faltenkiller nicht mehr aus der ästhetischen Medizin wegzudenken. Es kann bis zu sechs Monaten wirken, bei Rauchern allerdings eher kürzer.

Die ästhetische Medizin setzt Botox vor allem bei erschlaffter Haut, Falten, Krähenfüßen und Tränensäcken ein. Da bestimmte Gesichtsmuskeln lahmgelegt werden, wirkten diese behandelten Gesichter anfänglich noch sehr maskenhaft, inzwischen ist das moderater geworden. Wer damals seine Falten loswerden wollte und nichts gegen Spritzen und eine eingeschränkte Mimik einzuwenden hatte, war begeistert.

Anderen, die damals auch gern faltenfreier geworden wären, gefiel der Gedanke ebenfalls, ihre Falten zu verlieren, aber der Einsatz von Spritzen und Toxinen schreckte sie letzten Endes dann doch ab.

Botoxähnliche Treatments

Seit knapp 20 Jahren werden nun auch botoxähnliche Wirkstoffe in der Kosmetikbranche eingesetzt. Inzwischen gibt es für jedermann zugängliche Pflegeprodukte zu kaufen, die die Gesichtsmuskeln entspannen und die Haut faltenfreier machen.

In kosmetischen und medizinisch-kosmetischen Anti-Aging-Behandlungen werden sanfte Methoden zur effektiven Faltenbekämpfung angeboten. Sie lassen die Haut der Kunden ohne Spritzen und Toxine natürlich schön, glatt, straff, faltenfrei und strahlend aussehen.

Auch die ästhetische Medizin setzt inzwischen auf deutlich mehr Natürlichkeit. Sanftere Methoden wie das Frotox, Notox und die Facial-Akkupunktur sind neue Trends.

1. Bei Frotox (Freezing + Botox) wird bei Stirn-, Zornes- und Mimikfalten Stickstoff direkt in den jeweiligen Nerv gespritzt, der ihn auf ca. minus 70 Grad abkühlt. Die Injektion wird unter lokaler Betäubung durchgeführt. Dauer: ca. 30 Minuten.

Sobald die Kälte verschwindet, verschwindet auch die Falte. Frotox ist sofort sichtbar, was bei Botox erst nach ca. einer Woche der Fall ist. Aufgefrischt werden sollte nach drei bis vier Monaten.

2. Notox (Argireline) entspannt die Muskeln, ohne sie zu lähmen. Es besteht aus mehreren Aminosäuren-Ketten, die sowohl bestehende Falten reduzieren als auch neue Falten hinauszögern. Notox lässt sich gut bei Mimikfältchen, Falten auf Stirn-, Augen-, Kinn- und Hals- partie sowie im Perioral-, Nasolabial- und Dekolleté-Bereich einsetzen, gleichzeitig verfeinert es die Poren.

Entwickelt hat es der Biochemiker Dr. Martin Rodbell, der für seine Forschungen zu Muskelbewegungen durch Nervenbotenstoffe Mitte der 1990er-Jahre den Nobelpreis für Medizin erhielt. Behandlungen können sowohl in der ästhetischen Medizin als auch bei Kosmetikerinnen erfolgen.

Um Peptide wie das Acetyl-Hexapeptide-8 in die Haut einzuschleusen, wird in der Medizin und medizinischen Kosmetik sowohl mit Injektionen als auch Diamant-Microdermabrasion, Microneedling und chemischen bzw. enzymatischen Peelings gearbeitet. In der Kosmetik geschieht dies mit Needling und Ultraschall, und gepeelt wird mit chemischen und enzymatischen Peelings.

Notox-Behandlungen regen die Collagenproduktion an, straffen die Haut, lassen sie jünger und frischer aussehen. Auch Akne, Narben und Dehnungsstreifen lassen sich deutlich verbessern.

Nach der ersten Behandlung sollte zwei bis vier Wochen später eine weitere Behandlung und dann alle drei Monate eine Auffrischung erfolgen.

3. Bei der Facial-Akupunktur, ebenfalls eine medizinische Alternative zu Botox, wird der Muskeltonus stimuliert, die Collagenproduktion angeregt und Falten gemildert.

Das geschieht hauptsächlich über kleine Hautverletzungen, die durch die ca. 60 unter der Haut eingesetzten Nadeln entstehen. Zuerst wird mit ein paar Nadeln die Lebensenergie Chi aktiviert, danach werden die restlichen Nadeln über den ganzen Körper verteilt, jedoch nicht direkt in die Falten gesetzt. Durch die Aktivierung der Selbstheilungskräfte soll die Haut straffer und glatter werden.

Um diesen Effekt zu verstärken, sollte die Haut sanft massiert werden. Innerhalb von zehn Behandlungen in drei Wochen wirkt die Haut deutlich gestrafft. Aufgefrischt wird einmal monatlich.

Anschlusspflege

Vor allem Botox-, Frotox- und Facial-Akupunktur-Patienten eignen sich in der Kosmetik hervorragend zur Nachbehandlung, da eine optimale Anschlusspflege viel bewirken kann. Was die Haut nämlich sofort braucht, ist viel Feuchtigkeit, Antioxidantien, Plasmacreme, sowohl innerlich als auch äußerlich angewandtes Q10, hochwertiges Collagen, Hyaluronsäure und Peptide.

Medizinisch behandelte Notox-Patienten können ebenfalls gut mitbehandelt und ggf. ganz kosmetisch behandelt werden.

Nach der ersten Facial-Akkupunktur, sollte sofort mitbehandelt werden, um besonders lang anhaltende Ergebnisse zu erzielen. Diese Alternative zu Botox eignet sich ideal zur sofortigen Mit- und späteren Weiterbehandlung mit Botoxersatz, Antioxidantien, Peptiden, sowohl in der Kabine als auch bei der täglichen Pflege.

Botoxähnliche Wirkstoffe

In der Kosmetik werden mittlerweile sehr gute Ergebnisse mit Anti-Aging-Behandlungen durch Botoxersatz erzielt. Als Botoxersatz gelten unter anderem Parakresse, Hibiskus, Peptide, und Reishi.

1. Parakresse (Acmella oleracea, Jambú) ist eine tropische Pflanze, die den Wirkstoff Spilanthol enthält. Spilanthol bewirkt selbst bei geringer Konzentration eine sichtbare Muskelentspannung unter der Hautoberfläche.

Es kann wie ein natürliches Face-Lifting wirken, glättet leichte Mimik-, Mund-, Nasolabial-, Augen- und Stirnfältchen sowie stärkere Falten und Krähenfüße. Das Kollagennetz der Haut wird gefestigt, die Haut aufgepolstert, geglättet und gestrafft.

2. Hibiskus (Eibisch) ist, wie auch die Parakresse, eine natürliche „Botox-pflanze“. Ihre Hydrocarbonsäuren regen die Elastizität und die Zellerneuerung an.

Hibiskus-Essenzen wirken antioxidativ, feuchtigkeitsspendend und aufhellend. Die aus den Blüten und Kelchen gewonnenen Essenzen hemmen das kollagenabbauende Enzym Elastase. Die Acetyl-Hexapeptid-8-Wirkstofflösung aus Aminosäuren und Hibiskus lässt die Haut frischer, ebenmäßiger und strahlender aussehen.

3. Peptide, zum Beispiel das Argireline, Leuphasyl und Toxome 20 – eine in Liposomen eingebettete Acetyl-Hexapeptid-8-Wirkstofflösung aus sechs verschiedenen Aminosäuren –, wirken ähnlich wie Botulinumtoxin, hemmen die Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin in der Haut, entspannen die Hautmuskulatur, ohne sie zu lähmen, und sorgen so für eine glattere und jüngere Haut.

Regelmäßig angewendet, verringern sie Falten und Mimikfalten im Mund-, Oberlippen-, Stirn-, Augen-, Hals- und Dekolleté-Bereich.

Peptide können bereits ab dem 20. Lebensjahr angewendet werden.

4. Reishi (Ganoderma lucidum stem extract) ist ein Vitalpilz, der pflanzliches Botox enthält. Er entspannt die Muskulatur, stärkt die Telomere und Regenerationskraft der Haut und erhöht die Nähr- und Sauerstoff-Aufnahme.

Reishi-Behandlungen haben sowohl eine anregende als auch harmonisierende Wirkung auf unser Nervensystem. Das Ergebnis ist eine glatte, straffe, entspannte Haut. Gut geeignet bei sensibler, allergischer Haut und Neuroder­mitis.

Beispiele für Behandlungsabläufe:

• Hautreinigung
• Enzymatisches Peeling
• Brauen- und Wimpernfärben
• Toner mit Power-Peptiden und L-Carnosinen unterstützt die Collagensynthese, versorgt die Haut mit Feuchtigkeit, verfeinert die Poren
• Peptide mit Microneedling in die Haut einbringen
• Hyaluronsäure-Tuchmaske auflegen
• Eine Collagenampulle sanft einige Minuten einmassieren und
• Zum Abschluss eine spezielle Wirkstoffcreme und ein individuelles Make-up auftragen

• Hautreinigung
• Chemisches Peeling
• Peeling mit Eiswasser abreiben
• Das Gemisch aus der Ampulle Toxome 20, Hyaluronserum und Phytoplasma-Creme sorgfältig auftragen und in die Haut einbringen
• Kein Make-up auftragen
• Tipp: Ideal sind zehn Behandlungen ­innerhalb von drei Monaten. Anschließend reichen Behandlungen im Wechsel mit Antioxidantien bzw. Botoxersatz und entsprechender Pflege für zu ­Hause

Kalkulation Notox-Behandlung

Kalkulation Gesichts- und Dekolleté-Phytoplasma-Behandlung: