Anti-Aging: gezielter Wirkstoffeinsatz

12.10.2011
Eine schöne Zeit

Moderne Anti-Aging-Wirkstoffe gehen gezielt gegen die kritischen Bereiche der Hautalterung vor. In den vergangenen Jahren hat sich auf diesem Gebiet der Forschung viel getan. Wer den richtigen Wirkstoff wählt, darf sich auch mit zunehmenden Jahren auf eine schöne Zeit freuen.

Je älter wir werden, desto mehr Pflege und Zuwendung braucht unsere Haut. Mit den Jahren erneuern sich unsere Hautzellen langsamer und nicht mehr so gleichmäßig. Dies führt zu Unebenheiten des Oberflächenbildes und einem gröberen, raueren oder gar schuppigen Aussehen. Doch mit einem „Mehr an Pflege“ stoßen wir mit der Zeit an Grenzen. Die Wenigsten können den gesamten Tagesablauf der Pflege ihrer Schönheit widmen. Daher brauchen wir Anti-Aging-Wirkstoffe, die ganz gezielt den Zeichen der Zeit entgegenwirken. Denn Anti-Aging ist die Kunst, nicht unendlich viel zu tun, sondern zur richtigen Zeit das Richtige.

Pepp mit Peptiden

Mit zunehmenden Jahren degenerieren die für die Neubildung von Kollagen, Elastin und Hyaluronsäure verantwortlichen Fibroblasten und verlieren an Aktivität. Darin liegt eine der Hauptursachen dafür, dass unsere Haut im wahrsten Sinn des Wortes „dünner wird“. Falten nehmen zu und Gesichtskonturen erschlaffen. Hier helfen sehr gut Matrix- und Tripeptide. Sie aktivieren die Fibroblastenaktivität und regen die Kollagensynthese an. Die Haut sieht bei regelmäßiger Anwendung schnell wieder kompakt, fest und straff aus. Oligopeptide unterstützen die Bildung von Kollagen und fördern den Aufbau der sie umgebenden Stützmembranen. Auf diese Weise beugen Oligopeptide Alterungsprozessen vor.

Besser als Botox

Manchmal denkt man, über Nacht sei ein neues kleines Fältchen hinzu gekommen. Doch der Eindruck täuscht. Falten entstehen über Jahre und sind Ausdruck immer wieder kehrender Bewegungen unserer Gesichtsmuskeln. Gesteuert werden sie von so genannten Neurotransmittern, die den Bewegungsimpuls aus dem Gehirn an den Muskel weiterleiten. Hemmt man die Aufnahme der Neurotransmitter an den Rezeptoren der Muskeln, entspannen sich diese und Falten können sich glätten. Das ist das Wirkprinzip von Botulinum Toxin. Die Behandlung mit Botox hat jedoch zwei entscheidende Nachteile: es ist eine ernst zu nehmende invasive medizinische Methode – Kosmetikerinnen dürfen sie nicht durchführen – und der Bakteriengiftstoff lähmt die Muskeln komplett. Eine sanfte kosmetische Alternative ist das so genannte Argireline, auch unter dem chemischen Namen Acetyl Hexapeptid bekannt. Argireline ist Bestandteil von Cremes, wird daher rein äußerlich aufgetragen und soll die Neurotransmitter nur zu rund 60 Prozent blockieren.

Feuchtigkeit bewahren

Mit zunehmendem Alter nimmt der Hyaluronsäuregehalt der Haut ab. Da die gelartige Substanz stark für die Wasserbindung in der Haut verantwortlich ist, bedeutet ihre Abnahme einen Verlust an Volumen und Spannkraft. Innovative Feuchtigkeitskomplexe mit hochdosierter Hyaluronsäure bewirken eine spürbare Durchfeuchtung der Haut. Diese gewinnt an Elastizität und erscheint schnell kompakt und fest.

Neueste Untersuchungen weisen auch auf eine Abnahme der Feuchtigkeitsfaktoren in den oberen Bereichen der Haut hin. Ursache hierfür ist unter anderem die nachlassende Barrierefunktion der Haut, wodurch sie ihre Fähigkeit verliert, Wasser zu binden. Pergamentartige Trockenheitsfältchen und trockene Hautschüppchen sind die Folge. Mehrschalige Liposome, Nanosome und Ceramide führen der Haut Barrieresubstanzen zu, die der Körper mit zunehmendem Alter nicht mehr in dem benötigten Umfang bilden kann. Die Haut erhält wieder ein glattes Erscheinungsbild. Sie ist vor Austrocknung und dem Eindringen von Reiz- und Schadstoffen bestens geschützt.

Der Tiger im Tigel

Eine Hauptursache für Alterserscheinungen der Haut ist eine verminderte Kollagensynthese. Der Anti-Aging-Wirkstoff Madecassoside unterstützt die Regeneration der Hautbarriere und fördert die Kollagensynthese. Er gilt als sanft regulierend und besonders wohltuenden. Madecassoside ist ein Inhaltsstoff, den man aus Tigergras gewinnt. Er zeichnet sich durch entzündungshemmende und hautberuhigende Eigenschaften aus.

Mit zunehmendem Alter werden immer mehr Fett und Wasser im Körper eingelagert – leider meist an den Stellen, an denen sie unangenehm auffallen, wie beispielsweise im Bereich der Augen. Gegen geschwollene Augen und Tränensäcke helfen sehr gut L-Carnitin und Koffein. Sie aktivieren den Fettstoffwechsel und verfügen über sichtbar festigende, straffende Eigenschaften. Neu und sehr erfolgreich im Kampf gegen Tränensäcke und Augenringe sind Tetrapeptide. Sie stimulieren einen abschwellenden Drainage-Effekt und verbessern die Elastizität und Spannkraft der Haut.

Hals und Dekolleté

Auch das Dekolleté und den Hals sollte man möglichst früh bei der täglichen Hautpflege berücksichtigen. Beide Bereiche sind fast ebenso stark allen Umwelteinflüssen ausgesetzt wie das Gesicht. Die Haut des Halses ist zudem extrem fettarm. Hochwertiges Macadamiaöl gleicht den Mangel an Hautlipiden aus. Hochdosiertes, natürliches Vitamin E und A unterstützen die Regeneration der Haut. Je nach Hautzustand kann bei der Pflege des Dekolletés eine solch reichhaltige Pflege auch das Mittel der Wahl sein. Doch Vorsicht: Die Haut des Dekolletés trägt das Gewicht der Büste und wird beim Schlafen auf der Seite im wahrsten Sinne des Wortes jede Nacht „in Falten gelegt". Daher sollten hier möglichst frühzeitig straffende, festigende Wirkstoff-Komplexe wie die so genannten Firming-Liposome zum Einsatz kommen. Sie verbessern den Fettstoffwechsel und optimieren die Spannkraft der Haut.

Harmonisch helle Haut

Ab dem 30. Lebensjahr nimmt die Anzahl der Melanozyten ab, die unsere Haut mit dem Farbstoff Melanin vor UV-Licht schützen. So wird unsere Haut im Alter automatisch heller. Das wäre an und für sich nicht schlimm. Doch das vorhandene Melanin verteilt sich unregelmäßig in der Haut, was verstärkt zu Pigmentflecken, Altersflecken sowie über- und unterpigmentierten Hautarealen führt. Doch Hilfe ist in Sicht durch neue biosynthetische Wirkstoffe wie Alpha Arbutin und „Melanox“. Alpha Arbutin harmonisiert und verlangsamt die Melaninproduktion und hellt überpigmentierte Hautbereiche auf. „Melanox“ vermindert die Melanosom-Bildung – das sind kleine „Melanin-Päckchen“, die von den Pigmentzellen gebildet werden und Richtung Hautoberfläche wandern. „Melanox“ verstärkt darüber hinaus die Wirkung von Vitamin C und unterstützt das Abschuppen dunkel eingefärbter Hautzellen.

Streifenlos dehnen

Unsere Kleidung schützt die Haut am Körper. Sie ist daher nicht so stark den Umwelteinflüssen ausgesetzt wie unser Gesicht. Alterserscheinungen machen sich hier meist erst später bemerkbar. Aber auch an unserem Körper nimmt mit der Zeit die Spannkraft der Haut ab und es treten zunehmend Cellulite und Dehnungsstreifen auf. Der Wirkstoff Regestril vermindert Dehnungsstreifen und Falten. Regestril ist ein hoch wirksamer Peptid-Komplex kombiniert mit Rutin und Mondbohnenextrakt. Es beschleunigt die Kollagensynthese und verfügt damit über eine hohe Anti-Falten-Wirkung. Neueste Untersuchungen zeigen eine 11-prozentige Zunahme der Epidermisdicke und eine 72-prozentige Verminderung der Furchentiefe von Dehnungsstreifen.

Nicht vergessen: die Hände

Beim Thema Anti-Aging werden allzu oft die Hände vergessen. Völlig zu unrecht, denn sie sind den vielfältigsten physikalischen Belastungen ausgesetzt. Nicht umsonst sagt man, dass man das Alter einer Frau an den Händen erkennt. Für schöne Hände auch im Alter gibt es neuartige Zuckerisomere, die sich wie ein schützender Handschuh an die obersten Hornschüppchen anlagern und die Haut nachhaltig vor Austrocknung und Kälte bewahren. Zusätzlich empfiehlt sich die tägliche Anwendung einer Sonnenschutzcreme, die auch jenseits der 40 unsere Hände vor Altersflecken bewahrt.

Autorin: Stephanie Stegena

Das könnte Sie auch interessieren

Mehr aus der Rubrik Pflegende Kosmetik